Exzellent: Das neue BIO-Bistro ‚Vinterra‘ in Mals

Für mich ist ein neues Speiselokal normalerweise kein Grund, einen Blogbeitrag zu verfassen. Beim Bistro-Trattoria „Vinterra“ in Mals liegt der Fall völlig anders. Der nachhaltig-soziale Ansatz macht das Restaurant für mich zu etwas ganz Besonderem.

Wer vom Reschen nach Mals fährt kommt am ‚Vinterra‘ eigentlich gar nicht vorbei. Am Ortseingang, vom Reschen kommend links. Es ist nicht zu verfehlen. (In umgekehrter Richtung natürlich auch nicht, da liegt es dann halt am Ortsausgang rechts). Parken kann man sogar vor der Haustür.

Die Bistro-Trattoria in der Malser Gerbergasse. Direkt an der Umfahrungsstraße gelegen.

Die umweltbewegten Leser_innen meines Blogs wissen es längst: mich interessieren Parkplätze herzlich wenig. Gutes Essen hingegen umso mehr. Und dieses Bistro – eher eine Trattoria –  ist ein exzellentes Speiselokal. Mehr noch: Die hier praktizierten Grundsätze sind es, die mich in Hinkunft zu einem Stammgast machen, wenn ich in Mals bin. Denn die Worte biologisch, lokal und sozial bilden die Basis für eine Küche, die den Vergleich mit den Speiselokalen des Oberen Vinschgau keinesfalls scheuen muss.  Und das alles zu erschwinglichen Preisen.  Und: Das Vinterra ist bei näherem Hinsehen quasi die Spitze eines Eisberges.

Vinterra bedeutet seit 5 Jahren praktizierte ‚Sozialagrikultur‘

Denn erst auf den ‚zweiten‘ Blick erschließt sich für den unkundigen Besucher des Bistros die Basis, auf der das Lokal steht. Denn die Betreiberin ist nach italienischem Recht eine Sozialgenossenschaft. Und das, was von Vinterra (www.vinterra.it)  gesamthaft geleistet wird ist schon ziemlich einzigartig.

Bistro-Trattoria mit einer exzellenten Küche. Große Empfehlung meinerseits.

In der Selbstdarstellung auf der Website der Genossenschaft liest man: „Arbeitsplätze für sozial benachteiligte Menschen werden geschaffen, die ökologische vielfältige Landwirtschaft ist unsere Basis, gesunde Lebensmittel und regionale Kreisläufe gehören zu einer zeitgenössischen Kultur.“ Eine Kultur, die in Mals gelebt wird.

Nach italienischem Recht ist die Vinterra eine Gesellschaft, deren Schwerpunkt die Beschäftigung von Menschen aus sozialen Randgruppen ist. So weit so gut. Entscheidend sind für mich sind die Grundlagen dieser Genossenschaft, die in der BIO-Landwirtschaft wurzeln. Die Vinterra betreibt schon seit rund fünf Jahren eine eigene BIO-Landwirtschaft. Da wundert es nicht, dass im neuesten Projekt, dem Bistro in der Gerbergasse, nur die feinsten BIO-Basisprodukte von den Köchinnen in exzellente Speisen verwandelt werden.

Für die Sozialgenossenschaft und deren Geschäftsführer Peter Grassl geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: der Verkauf selbst produzierter Bio-Produkte im gepflegten Ambiente eines eigenen Bistros.

Die Tageskarte auf einer Kreidetafel.

„Wir haben schon immer das Ziel verfolgt, einen Teil unserer BIO-Produkte in einem eigenen Genossenschafts-Restaurant zu vermarkten“ erzählt mir Peter Grassl, der Geschäftsführer der Genossenschaft bei einem Karotten-Ingwer-Süppchen. Das im September 2019 eröffnete Lokal könnte aber die Mengen, die auf den genossenschaftseigenen Feldern gezogen werden, nie und nimmer allein ‚vermarkten‘. „Wir beliefern neben dem Restaurant drei Altersheime, die Kindergärten der Gemeinde Mals, einige Hotels und vor allem Private“, sagt Grassl, in einer früheren Tätigkeit Leiter eines Rehabilitationszentrums. Respekt!

Die Bio-Felder der Vinterra sind eine Oase am Rande der Apfelwüste des Vinschgau

Kinder und alte Menschen kommen auch deshalb in den Genuss chemisch unbehandelter Lebensmittel, die lokal angebaut werden. Und stets verfügbar sind. Fakten, die Politikern in anderen Teilen Tirols ins Stammbuch geschrieben werden sollten. Ist doch bekannt, dass besonders Kinder und alte Menschen anfällig für kontaminierte Lebensmittel sind. Kein Wunder, dass die Zahl der Allergien rasant steigt. Schon allein deshalb ist die Aktivität der Vinterra-Genossenschaft ein Segen für die Gesundheit der Bevölkerung.

Josef Gruber auf einem der Vinterra BIO-Äcker. Der landwirtschaftliche Leiter der Vinterra will im kommenden Jahr auf Gemüse auf 4 ha anbauen.

Karottenernte auf den Vinterrafeldern in Laatsch.

Was ich hier besonders betonen möchte: Dieses Projekt ist ein ‚Kind’ des „Wunders von Mals“, der Anti-Pestizidabstimmung des Jahres 2014. Stolz zeigt mir Josef Gruber, der Leiter des Bereiches ‚Landwirtschaft’ bei der Vinterrra einen der Äcker. Da werden gerade Karotten geerntet. Und Kraut und Kohl und noch vieles andere mehr. Eine BIO-Oase mit Sichtkontakt zur chemisch behandelten Apfelwüste des Vinschgau. „Mit unserer BIO-Landwirtschfaft wollen wir beweisen, wie ertragreich giftfreie Landwirtschaft ist“, sagt er, während wir über den Acker schreiten. Und die riesigen Krautköpfe unterstreichen seine Behauptung.

Bio-Weißkraut, das darauf wartet, um zu Sauerkraut zu werden.

Auf insgesamt 3 Hektar Ackerfläche in Laatsch baut Vinterra BIO-Gemüse an. Und bald schon sollen es 4 Hektar sein. „Dass wir biologisch anbauen, ist war für uns  schon immer eine Selbstverständlichkeit“, sagt Gruber. „Denn nur BIO hat Zukunft“. Sein Wort in Gottes Ohr.

Gutscheine für Gutes: Investitionen in die Ernährungszukunft 

Die BIO-Genossenschaft Vinterra steht permanent vor neuen Aufgaben. Neben der Sicherung der Versorgung mit gesunden, saisonalen Bio-Lebensmitteln ist es vor allem die Absicherung der Arbeitsplätze für benachteiligte Menschen. Deshalb werden GUTscheine aufgelegt, die von einem Nennwert von 250 Euro bis zu 10.000 Euro reichen.

Die erworbenen GUTscheine werden auf 5 bis 10 Jahre aufgeteilt – für jedes Kalenderjahr erhalten die ‚Investoren‘ einen Teil der investierten Summe in Form von GUTscheinen, für die sie Produkte der SG Vinterra erhalten. Da die GUTscheine übertragbar sind, eignen sie sich als Geschenk für Menschen, die GUTES und Gesundes mögen.

Eines sind diese GUTscheine ganz sicher: Eine Investition in die individuelle Ernährungssicherheit der Gutscheinkäufer_innen.  Bestellformulare hier: https://www.vinterra.it/de-home/bistro-vinterra/

Links:

Vinterra Bistro, Gerbergasse 18A, 39024 Mals +39 345 7222 384; info@vinterra.it

Verwaltungssitz: Schleis Nr. 57, I – 39024 Mals, info@vinterra.it