Tirol in 60 Minuten entdecken

Einmal mitten in der Schlacht am Berg Isel stehen, Aug in Aug mit Andreas Hofer, wenn die Kugeln um einen herumpfeifen? Oder neben Kaiser Maximilian I. in der Kutsche sitzend durch Innsbrucks Innenstadt des 15. Jahrhunderts fahren oder doch lieber im Flug über die schönsten Berge Tirols gleiten? Das ist jetzt möglich. „Experience Tirol“ nennt sich eine für mich sensationelle Präsentation unseres Landes mit Hilfe hochmoderner Technik im 2. Obergeschoss des Kaufhauses Tyrol.

„Die neue Art, Tirol zu erleben“ wird im Kaufhaus Tyrol in der Innsbrucker Maria Theresienstraße versprochen. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was das sein könnte oder sein soll. Und in der Tat: „Experience Tirol“ ist eine ultramoderne Art, mit der wir unser Land besser als in jedem Kino erleben können. Auch Menschen, die glauben, unser Land wirklich gut zu kennen sollten sich diese neue Form der Information und Unterhaltung, Infotainment genannt, nicht entgehen lassen. Denn bessere gestaltete Informationen über die Geschichte, die Kunst und Kultur, aber auch die außergewöhnlichen Schönheiten unseres Landes kriegt man derzeit in Tirol nicht zu sehen und zu hören.

Ein digitales Schauspiel

Das Ziel der beiden Gründer Felix Kozubek und Peter Margreiter, eine neue, außergewöhnliche Art der Präsentation eines ganzen Landes zu entwickeln war nicht ohne Risiko. Einerseits ist die Form der lockeren Wissensvermittlung unter Einsatz hochmoderner Technik bei uns völlig neu. Andererseits ist es schon immer ungemein schwer, Geschichte und Kultur, Tradition, Natur und Kunst innerhalb von 60 Minuten spannend, wunderschön und vor allem inhaltlich informativ und schnörkellos zu vermitteln. Auch die Frage des Standorts für ein solches digitales ‚Historien-Schauspiel’ war nicht unwichtig. Dass es nun Mitten in der Stadt statt findet ist sicher ein ausgesprochener Vorteil.

Die ‚Erfinder‘ zusammen mit den ‚Virtuellen Reiseführern‘ bei der Eröffnung im August 2023. Von links nach rechts: Peter Margreiter, Gregor Bloéb, Lisa Neuner und Felix Kozubek. ©Experience Tirol

Kaum ein Jahr nach der Eröffnung im August 2023 gehört ‚Experience Tirol’ bereits zu den touristischen ‚Hot-Spots‘ unserer Stadt. Kein Wunder: wer einen ersten, emotionalen Eindruck unseres Landes und seiner Hauptstadt erhalten will, sollte erst Mal eine ‚Rundreise‘ im ‚Experience Tirol‘ machen. Selbst für uns Einheimische bietet das 60-minütige Schauspiel viel Neues. Hologramme, Virtual Reality und Digital Gallery verzaubern alle Besucher_innen im wahrsten Sinn des Wortes.

Die Herzog-Friedrich-Straße einst. Jedes historische Detail der einstigen Altstadt musste für die Kutschenfahrt quasi ’neu gezeichnet‘ werden. Und wie man sieht, hatte der Stadtturm noch sein originales gotisches Aussehen, der spitze Turm wurde ja erst viel später durch den Zwiebelturm ersetzt. © Infotainment Tirol & Neonreal

Virtuelle Realität

Beeindruckend spannend sind die Geschichten, die im Rahmen dieser ‚High-Tech-Show‘ visuell umgesetzt und präsentiert werden. Es ist eine Zeitreise durch die Geschichte unseres Landes, die mit modernster Technik kurzweilig präsentiert wird. Der Rahmen ist immer eine spannende Erzählung, wie jene zu Kunst und Künstlern unseres Landes. Da kommen Themen und Inhalte zur Sprache, die sonst nur sehr schwer und visuell gar nicht umzusetzen sind. Wie etwa eine Kutschenfahrt mit Kaiser Maximilian I. durch ‚sein’ Innsbruck, das aus virtuell ‚nachrekonstruierten‘ Gebäuden besteht, die per ‚virtual Reality Brille’ sichtbar werden. Man rollt tatsächlich durch eine Stadt mit ihren mittelalterlichen Häusern, die von Mauern und Stadttürmen umgeben sind.

So sah die heutige Maria-Theresien-Straße vor 500 Jahren aus. © Infotainment Tirol & Neonreal

Kampfgetümmel am Berg Isel

Für alle jene, die sich – so wie ich – kaum vorstellen konnten, wie am Berg Isel gleich drei Schlachten stattfinden konnten, ist die Vorstellung im ‚Experience Tirol‘ geradezu eine Offenbarung. Da fliegen den staunenden Besuchern die Kugeln um die Ohren, Granaten schlagen in der Nähe ein. Da sieht man Pater Haspinger seine Schützen anfeuern, die sich hinter Zaunwerk verschanzt den Franzosen entgegenwerfen. Durch den Kampfnebel schweift der Blick ins Tal zu Stift Wilten, das in seiner ganzen Schönheit da liegt. Logo, damals war der Berg Isel kaum von Wald bewachsen.

Aug in Aug mit dem Sandwirt: bei der Schlacht am Berg Isel fliegen den ‚virtuellen‘ Zuschauern die Kugeln um die Ohren. Interessant auch die Rekonstruktion des Ausbicks: Stift Wilten ist noch lange nicht mit Innsbruck ‚zusammengewachsen‘. © Infotainment Tirol & Neonreal
Ein beyerischer Kanonier beschießt die Tiroler Landesverteidiger bei einer der Schlachten am Berg Isel. © Infotainment Tirol & Neonreal

Tirol wird insgesamt auf fünf Bühnen präsentiert, die Vorstellung dauert rund 1 Stunde. In der Rahmenhandlung führt Gregor Bloéb gemeinsam mit Lisa Neuner, die hier seine Tochter spielt durch die Räume. Der Plot: die Tochter will nicht, dass ihr Vater einen Job im Ausland annimmt und will ihn überreden, in Tirol zu bleiben. Dabei kommen neben der eindrucksvollen Geschichte unseres Landes, der Schönheit seiner Landschaft auch die Fansachtsbräuche oder Bergfeuer zur Sprache. Auch spannend präsentierte Malerei, Literatur und Musik sollen den Vater animieren, hier zu bleiben. Logisch, dass der Vater seine Pläne streicht und seinen beruflichen Auslandseinsatz verwirft.

Der Höhepunkt mit Herbert Pixner

Der letzte der fünf Räume heißt nicht umsonst ‚Raum der Emotionen‘. Die den runden Raum umgebende Seitenfläche und der Boden werden zu Projektionsflächen. Tiroler Natur zu jeder Jahreszeit, packende Sportszenen aber auch Klimaerwärmung und Bodenversiegelung werden hier zu Themen. Und dazu ein Soundtrack, wie man ihn eigentlich nur aus den Hollywood-Blockbustern kennt mit musikalischen Hauptdarstellern wie Herbert Pixner oder Denise Beiler.

Den Initiatoren von ‚Experience Tirol‘ ist meines Erachtens etwas gelungen, was bisher in dieser Kürze und emotionaler Prägnanz nicht möglich war: sie präsentieren unser Land für alle Altersgruppen gleichermaßen kurzweilig, spannend, emotional und begeisternd. In einem Satz zusammengefasst: Ein besseres ‚Schlechtwetterprogramm‘ hat es in Tirol bisher noch nicht gegeben. 

Experience Tirol hat auch am Sonntag geöffnet

Die ‚Experience Tirol‘ ist auch an Sonntagen geöffnet, obwohl sich die Location in einem Kaufhaus befindet. Tourstarts gibt’s alle 20 Minuten, maximal 30 Personen können bei einer Tour teilnehmen. Die Sprachen auf der Topur sind Deutsch, Englisch und Italienisch.

Logisch, dass ‚Experience Tirol‘ auch ohne jedes Problem für behinderte Menschen zugänglich ist. 

Experience Tirol – ein Produkt der Infotainment Tirol GmbH
2. Stock im Kaufhaus Tyrol, Maria-Theresien-Straße 31, 6020 Innsbruck, Tel. +43 512 319417

www.experiencetirol.comgriasdi@infotainment.tirol

ÖFFNUNGSZEITEN:

Mo.–Fr. 9–19 Uhr, Sa. 9–18 Uhr, So. 10–17 Uhr
Tourstart alle 20 Minuten, letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Betriebsschluss. Es wird gebeten, 15 Minuten vor dem Tourstart einzutreffen.

TICKETS:

shop.experiencetirol.com