Im Heu des europaweit bekannten BIO-Bauernhofes der Familie Agethle aus Schleis bei Mals wurden kürzlich Rückstände des ‚vermutlich‘ krebsauslösenden Pestizids Captan gemessen. (Hier ein Blogbeitrag im Onlinemagazin Salto). Das zeigt, wie dramatisch die Situation im Oberen Vinschgau bereits ist. Nicht nur die BIO-Bauernhöfe werden geschädigt. Die Spritzgifte aus den Apfelmonokulturen werden schon seit Jahrzehnten von den Bewohner_innen des Vinschgaus eingeatmet. Da zeichnet sich ein Desaster ab. Denn der Mix aus dutzenden Pestiziden kann im Menschen dramatische Folgewirkungen zeitigen. Meine Frage: weshalb wehren sich nur die Menschen in der Gemeinde Mals gegen diesen Gift-Fallout? Haben die anderen Angst vor den Apfelbaronen?
Pestizidtirol
Südtirol: Giftspritzende Apfelbarone bedrohen innovativen BIO-Bauern
Die Situation vieler BIO-Betriebe in ‚Pestizidtirol‘ ist dramatisch. Die Existenz eines der innovativsten Unternehmen wird durch den ungehemmten Einsatz hochgiftiger ‚Pflanzenschutzmittel‘ sogar massiv bedroht.
Wo bleibt die Südtiroler Politik? Sie steht hinter den Giftlern und schaut weg wenn es um den Gift-Fallout geht. Was tut der Bauernbund? Nichts. Außer eindeutig auf der Seite der giftspritzenden Apfelbarone und der in Südtirol gut gelittenen Pestizidindustrie zu stehen. Die Rechtssprechung? Die weigert sich schlicht und einfach, Stellung zu beziehen.
Eine Chronik des Malser Widerstandes
Die Südtiroler Politik, deren Apfelbarone und die Lemuren der Agrochemie laufen derzeit Sturm gegen ein soeben erschienenes Buch von Alexander Schiebel: „Das Wunder von Mals. Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet. Eine Anleitung zum Widerstand.“ Der Schaum vor dem Mund ist erklärbar. Das südlich des Brenners bisher hochprofitable Konzept der industriellen Apfelzucht mit massivem Chemieeinsatz und ausuferndem Landschaftsverbrauch gerät immer stärker in eine selbst verschuldete Bredouille.
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